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Denkmalvereins-Infobrief 3/2018

Mit zügigen Schritten geht das Jahr 2018 in die Schlusskurve, und seit einigen Tagen ist’s auch wieder adventlich in und um das Hotel Waldlust. Das „Haus“, wie wir es mittlerweile recht vertraut nennen, hat in diesem Jahr eine unglaubliche Entwicklung hingelegt, wie sie vor Jahren niemand, wir auch selbst nicht, für möglich erachtet hätten.  Das „Kulturdenkmal Hotel Waldlust“, als das es unser Schriftbanner ja auch ausweist, ist inzwischen zu einer tatkräftig bewirtschafteten und vielfach bestaunten Event-Location für Feste, Feiern und Veranstaltungen avanciert. Und das unter den obwaltenden schwierigen Gegebenheiten. Doch davon im nächsten Newsletter mehr.

Weihnachten 2018 im Denkmal: Zunächst gilt es das kommende Wochenende ins Auge zu fassen.  Mit einem schwäbischen Weihnachts-Abend am Freitag, 14. Dezember, im Schlosshotel Waldlust eröffnen wir, die Denkmalfreunde Waldlust und der Denkmalverein Freudenstadt, unser  gemeinsames Festwochenende "Weihnachten im Denkmal 2018". Ab 19 Uhr werden die Mundartkünstler Edi Graf und Bernhard Bitterwolf im Festsaal Heiteres und Besinnliches zum Besten geben (Vorverkauf in der Tourist-Info und Arkadenbuchhandlung sowie unter www.denkmalfreunde.shop; Abendkasse: 15 Euro). Nach diesem auch in der Tagespresse bereits angekündigten Programmauftakt steht das alte Nobelhotel dann zwei Tage lang, am Samstag und Sonntag, 15./16. Dezember, im Zeichen einer Vorweihnacht. Mit Christbaumverkauf, Weihnachtsmarkt, den Kostümdarstellern von Sissys Erben, Hotelführungen an beiden Tagen um 14 und 16 Uhr sowie schmackhafter Bewirtung (u.a. Linsensuppe & Spätzle, Currywürste, Kaffee & Kuchen). Am Sonntag ist um 11 Uhr ein Gottesdienst mit Pfarrerin Heike Hauber, am Sonntagnachmittag kommt der Nikolaus.

Organisatorisches: Der Beginn an beiden Wochenendtagen ist um 10 Uhr. Wie immer benötigen wir zur Bewältigung der organisatorischen und der anfallenden Service-Aufgaben etwa an der Getränke- und Speisentheke, Helfer/innen, die für eine gewisse Zeitspanne mitwirken. Bitte melden unter der Denkmalfreunde-Vereinsnummer 07441/XXXX. Außerdem freuen wir uns über Kuchenspenden. Diese werden gerne am Samstag oder Sonntag vor 10 Uhr in Empfang genommen.  

Vorankündigung: Gleich zu Anfang des neuen Jahres, am Sonn- und Feiertag, 6. Januar, planen wir in den Abendstunden ein Mitgliedertreffen beider Vereine, des Alt-Vereins und des Waldlust-Vereins, also des Denkmalvereins und der Denkmalfreunde Waldlust.  Es dient dazu, im Rahmen eines gemütlichen Austauschs Bilanz zu ziehen und gleichzeitig schon die Blicke nach vorn zu richten, eine Jahresplanung anzugehen und über Vorhaben und Strategien zu reden. Treffpunkt ist um 19 Uhr wie gewohnt im Festsaal Hotel Waldlust.

Gartenschau 2025: Der Denkmalverein hat seine Ideen und Anregungen für die Masterplan-Ausarbeitung an die entsprechenden Verfahrensträger weiter gegeben und dabei insbesondere auf die Rolle der Rußhütte und der „Hotelgärten“ abgehoben. Das Papier für die Vorschläge haben Nils Krieger und Siegfried Schmidt entwickelt und abgefasst. Es enthält auch Forderungen und Empfehlung en für den Umgang mit Denkmalen bzw. ortsbildwichtigen Gebäuden im Tal-Streckenverlauf der Gartenschau. In Kürze:

  • Wir wünschen eine Verlegung der Rußhütte an einen geeigneten Standort im Christophstal (Bürkle-Gelände?);
  • Wir wünschen eine auch gartenbauliche Quartiersentwicklung im alten Kurviertel, um die Spange der historischen Hotelgärten (Kurhäuser Palmenwald, Salem, Waldlust) als einzigartige Verkörperung gründerzeitlicher Parkarchitektur Freudenstadts wieder „aufblühen“ zu lassen. Die Hangparks könnten als mittelfristiges Ziel damit zu einer Sonderschau im Gefolge der Gartenschau deklariert werden und überhaupt in Verbindung mit den Hotelbauten eine reizvolle touristische Sehenswürdigkeit bilden. Die Textfassung der Denkmalvereins-Stellungnahme „Gartenschau 2025“ ist im Anhang zu finden.

Waldlust in alter Pracht-Exposition: Eine im wahrsten Sinn des Wortes einschneidende Auslichtungs-Aktion. Die gründlich vollzogene Baumfällung entlang der gesamten Grundstücks-Flucht im September durch Stadt und Landkreis hat dem Grandhotel seinen ursprünglichen Palast-Charakter  und  -Status wieder zurückgegeben. Seht her, auch wir haben ein Neuschwanstein!, könnte man geradezu ausrufen. Die eindrucksvolle, majestätische Hanglage,  die grandiose Aussicht, der man  schon von der Gartenterrasse aus teilhaftig werden kann, die unverstellte Draufsicht, welche den Reizen dieser so szenisch ausgebildeten Belle Epoque-Architektur wieder ungeahnte Geltung verschafft – das Denkmal hat seinen Stellenwert durch diese Sichtbarmachung wiedererlangt und ist in der öffentlichen Wahrnehmung wieder deutlich präsent. Das zeigen die vielfachen Kommentare, Anrufe und Bemerkungen von Kreiseinwohnern und Gästen, oder auch die zahlreichen Ankünfte neugierig-interessierter Schaulustiger. Für uns Denkmalschützer war diese Freistellung des Gebäudes Waldlust – übrigens eine seit Jahren verfolgte, aber immer wieder verzögerte und vereitelte Absicht - ein wahrer Volltreffer, der uns umso mehr bestärkt, für den Erhalt dieses faszinierenden Gebäudes weiter zu arbeiten und sich einzusetzen. 

Waldlust-Sponsoring: Der Inhaber und der Geschäftsführer der Alpirsbacher Klosterbräu, die Herren Carl Glauner und Markus Schlör, haben die Sinnstiftung  der Freimachung Hotel Waldlust erkannt, ihn unterstützt und waren bereit, einen namhaften Sponsoring-Betrag dafür zu stiften. Das Ganze geschah dann im Rahmen einer Stammholz-Kaufaktion.  Jene legendäre Weißtanne, die als größter, ältester Baum des Verschattungsspaliers vor der Hotellobby seit knapp 100 Jahren aufragte, wurde nach ihrer Fällung und Zurichtung durch den städtischen Forstbetrieb von den Denkmalfreunden an die Brauerei übergeben. Aus dem gewaltigen Stammkörper soll ein damit auch symbolhaltiger Waldlust-Bierthekentisch gefertigt werden.

Waldlust-Bauunterhaltung: Ein Teil der ansehnlichen Einnahmensumme, die aufgrund der mehrtägigen Filmdreharbeiten des ZDF im Oktober an und in der Waldlust anfielen, wurde für dringliche Dach- und Kaminarbeiten aufgewendet. Diese Zweckmittelbindung war auch die ausdrücklich formulierte Bitte von Vorstandsmitglied Susanne Krutinat. Vor über zwei Wochen hat ein Einsatzteam dann mittels eines großen hydraulischen Arbeitskrans den einsturzgefährdeten Kopf des alten Küchenkamins weit oberhalb des Küchentrakts in schwindelerregender Höhe abgebaut und den restlichen Kaminaufbau gesichert sowie bedacht. Außerdem wurden entlang der rückwärtigen Gebäudefassade die Dachrinnensysteme von Laubresten und Schwemmmaterial befreit, die Abläufe verbessert und ein Fallrohr ergänzt.

Siegfried Schmidt, 11.Dezember 2018

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