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Platzmeisterhaus
Der Denkmalverein hat das Platzmeisterhaus im Christophstal im Jahr 2011 zusammen mit zwei privaten Kulturförderern gekauft und somit den Erhalt gesichert. Nun ist es im Eigentum der Stadt.
Ja, nun ist es amtlich: Die Freudenstädter Rußhütte, das Gründungs-Projekt unseres Vereins, wird ins Gartenschau-Gelände Christophstal versetzt. Der Gemeinderat hat der Bauwerks-Translozierung zugestimmt. Den Hauptkostenanteil dafür übernimmt die Tunnelplanungs- und Baubehörde (RP Karlsruhe). Das Denkmal „von landesweiter Bedeutung“ (so OB Osswald am 5.12.2023), weil auch „äußerst selten und authentisch erhalten“ (der neue Leiter Stadtentwicklung, Thomas Gärtner), wird in das Bauten-Ensemble „Unterer Pfannenhammer“ integriert. Im Infobrief 1/23 haben wir diesen wirtschaftshistorischen Werkplatz mit dem Platzmeisterhaus, dem Back-/Waschhaus und dem Kellerhaus schon kurz vorgestellt. Zusammen mit dem weiteren Sandsteingebäude entsteht so ein kleinräumiges Museumsareal – und eine besucher-attraktive Denkmalstätte im Forbachtal.
Hierzu nochmal knapp gefasst die Fakten:
- Die Translozierung (bauliche Versetzung) kostet insgesamt 1,8 Millionen Euro, davon übernimmt die Stadt Freudenstadt die Kosten des Innenausbaus und der Außenanlage (ca. 164 000 Euro)
- Die bautechnischen Arbeiten werden von der Fa. JaKo Baudenkmalpflege GmbH (Rot a.d. Rot) getragen. Ein Spezialunternehmen für Denkmalsanierung und Gebäude-Umzüge.
- Die Versetzungsarbeiten sollen im April 2024 beginnen und bis zur Eröffnung der Gartenschau am 23.5.2025 abgeschlossen sein.
- Die Rußhütte Christophstal soll zunächst nur zurückhaltend ausgebaut und für eine museale Nutzung hergestellt werden. Über das längerfristige Nutzungskonzept wird später entschieden.
Den Denkmalverein Freudenstadt freut es besonders, dass es damit künftig zwei einst gefährdete und mit viel Engagement gerettete Kulturdenkmäler nun nachbarlich vereinigt anzutreffen gibt. Die Anstrengungen für Platzmeisterhaus und Rußhütte hätten damit Früchte getragen.
Ein ebenso erfolgreiches Zwischenkapitel hat der alte Rappen-Pavillon dieses Jahr aufgelegt: Das über lange Jahre nur notbedachte Jugendstil-Relikt des einstigen Rappen-Hotels hat nun ein ansehnliches wie stilvoll ausgebildetes neues Blechdach erhalten. Dank eines gemeinnützigen Arbeits- und Demonstrationsprojekts des Flaschner-Meisterschüler-Kurses der Robert-Mayer-Schule in Stuttgart.
In einem Zeitraum von 14 Tagen wurde für den Pavillon ein neues Schweifdach aus Alu-Werkstoff geformt, nun auch bekrönt von einer dem Original nachempfundenen Dachzier.
Als nächsten Schritt will die Stadt Freudenstadt, inzwischen ja Eigentümerin des Rappen-Kiosks, ein Nutzungskonzept ausarbeiten und dementsprechend auch den Innenausbau vorantreiben. Der Denkmalverein Freudenstadt, bekanntlich über etliche Jahre Bestandswahrer und Erhaltungsgarant für den Pavillon, hat bereits Vorschläge für eine ortsgeschichtliche wie kulturorientierte Nutzung eingereicht und seine Mitarbeit bei der Konzepterstellung angeboten.
Seit Mitte des vergangenen Jahres gibt es wieder eine Schau- und Präsentations-Vitrine für uns Denkmalschützer in der Wandelgang-Partie des Kurhauses Freudenstadt. Entlang der langen Kurgarten-Front nutzten wir bereits vor ein paar Jahren ein solches Schaufenster, um besondere Möbelstücke oder Ausstellungs-Objekte des Hotels Waldlust zu präsentieren oder um Veranstaltungen zu plakatieren.
Nachdem die Denkmalfreunde Waldlust ja inzwischen ebenfalls eine der Wandelgang-Vitrinen betreiben und bestücken – natürlich mit Waldlust-Exponaten und einschlägigem Bildmaterial -, musste sich der Denkmalverein eine andere Motiveauswahl einfallen lassen.
Da kam es zupass, dass wir vor wenigen Jahren eine Ausstellung mit Stadt-Fotografien des Dokumentations-Fotografen Falk Schaal kuratierten. Diese Früher-Heute-Fototafeln-Serie mit ortsgenauen Vergleichs-Situationen der Straßen, Plätze und Gebäude konnte damit wieder aus der Versenkung, sprich, aus dem Magazin geholt und ausschnittsweise im Glasschaukasten am Kurhaus ausgestellt werden.
Natürlich sollen dort künftig wechselnde Expositionen gezeigt werden.
Im Mittelpunkt des Jahres 2024 steht gewiss das Thema Hausser-Hütte. Hierbei geht es in erster Linie um die fällige Dach-Grundsanierung, hier verbunden mit der Anlagengestaltung und einer Besucherinformation auf der Waldlichtung. Ziel könnte sein, im Sommer oder zum Tag des offenen Denkmals im September eine Art Thementag Parkwald an der Hütte zu veranstalten.
Als weitere Themenfelder böten sich an: Die Planung einer Teilnahme des Denkmalvereins an der Gartenschau 2025, dann die Wiederaufnahme der Internationalen Denkmalprojekt-Wochen (zuletzt von 2017 bis 2019) in Hinführung auf ein Gartenschau-Sonderschaugelände „Historische Hotelparks“.